Bezirksmuseum – Ständige Ausstellung

Der umfangreiche Sammlungsbestand des Bezirksmuseum Dachau geht auf die über viele Jahre vom Museumsverein zusammengetragenen Realien zur Kulturgeschichte des Bezirks Dachau zurück. Diese wurden der Öffentlichkeit erstmals 1905 im Dachauer Schloss zugänglich gemacht. Nach einer wechselvollen Geschichte der Sammlung leistete der Museumsverein zu Beginn der 1970er Jahre noch einmal maßgebliche Aufbauarbeit. In Zusammenarbeit mit dem 1981 von Stadt und Landkreis gemeinsam gegründeten Zweckverband Dachauer Galerien und Museen konnte das Bezirksmuseum 1987 neu eröffnet werden. Es ist seitdem im ehemaligen Kastenamt des Landgerichts Dachau, einem historischen Gebäude aus dem späten 18. Jahrhundert gegenüber der Pfarrkirche untergebracht. Die Museumsleitung liegt heute in den Händen des Zweckverbands Dachauer Galerien und Museen. 2005 wurde das Haus renoviert und teilweise neu eingerichtet.
Das Bezirksmuseum zeigt auf drei Stockwerken rund 2000 Gegenstände zur Kulturgeschichte und Volkskunde Dachaus und seines Umlands. Zu den thematischen Schwerpunkten zählt u.a. die Geschichte Dachaus, die an einem interaktiven Terminal erkundet werden kann. Ein großes Modell veran-

schaulicht den Markt in der Zeit um 1700. Die Abteilung Handwerks- und Zunftwesen gibt einen Einblick in die bürgerliche Arbeitskultur. Die bäuerlichen Lebensverhältnisse des 18. und 19. Jahrhunderts werden u. a. durch einen Kammerwagen aus der Zeit um 1900 dargestellt, der die vollständige Aussteuer einer Braut transportiert, den Nachbau einer für das Dachauer Land typischen ländlichen Wohnhausfassade und die Inszenierungen einer bäuerlichen Wohnstube sowie einer Schlafkammer. Auch die Dachauer Tracht, die durch die Bilder der Malerkolonie Dachau berühmt wurde, wird ausführlich präsentiert. Von besonderer Bedeutung ist die außergewöhnlich vollständige Sammlung von Amuletten und Dokumenten zur religiösen Volkskunde.

Seit dem Umbau und der Neueinrichtung im Jahr 2005 besitzt das Bezirksmuseum auch einen exklusiven kleinen Museumsshop.

Neben der ständigen Ausstellung werden regelmäßig Sonderausstellungen gezeigt.

Aktuelle Sonderausstellungen

Bezirksmuseum 

Das Brot – Wert und Symbolkraft eines Lebensmittels

bis 15. September 2024
In allen Agrarkulturen zählt der Bäcker neben dem Müller zu den ältesten Handwerksberufen, auch wenn es Brot, wie wir es kennen, nicht überall auf der Welt gibt. Längst setzt die Konkurrenz der Industrieproduktion dem Bäckerhandwerk zu. Nichtdestotrotz steht es wie kein anderes Nahrungsmittel für Sattwerden und Wohlstand. Die Ausstellung veranschaulicht diese elementare Bedeutung in Legenden, Märchen, Liedern und Redensarten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der symbolischen Bedeutung des Brots, das im Christentum als heilig gilt. Gebildbrote, Sinn- und Festtagsgebäcke bereicherten den Alltag der Menschen. Diese Innovationskraft ist im Bäckerhandwerk nach wie vor groß.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bäckereien bieten Einblicke in den handwerklichen Herstellungsprozess von Backwaren und wirtschaftlichen Verhältnisse des Bäckerhandwerks in Dachau und im Landkreis.

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Gemäldegalerie

Auf Spurensuche. Der Mensch und die Landschaft

17. Mai bis 15. September 2024
»Zurück zur Natur« war der Leitspruch der Maler:innen von Barbizon. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich dieser Gedanke in der europäischen Welt, als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Landschaftsmaler:innen nach neuen Ausdrucksformen und Motiven suchten. Sie folgten dem Leitsatz: »Die Natur ist der beste Lehrmeister«. All diese Ideen wurden in den neu entstandenen Künstlerkolonien verwirklicht. Auf der Suche nach der unberührten Natur erforschten die Künstler:innen nun ihre Umgebung. Betrachtet man ihre Bilder aber genau, so finden sich in den scheinbar intakten Landschaften bereits Spuren, die der Mensch hinterlassen hat. Mit fortschreitender Industrialisierung wurden die ‚idyllischen‘ Landschaftsräume immer weiter zurückgedrängt. Auch der künstlerische Blick auf die Landschaft verändert sich im Lauf des 20. Jahrhunderts. Zunehmend dominieren die ‚Hinterlassenschaften‘ der Menschen und die Spuren der Natur muss man in den Bildern suchen.

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Neue Galerie

Aus Papier – Objekte und Installationen

26. April bis 28. Juli 2024
mit Verena Friedrich, Carolina Camilla Kreusch, Lioba Leibl, Nadja Schöllhammer, Reinhard Wöllmer und Zhuang Hong Yi.

Papier, das uns im Alltag als banales Material von geringem Wert begegnet, hat sich in der Kunst nicht nur als Träger von Schrift oder Bild, sondern längst als unabhängiges Medium etabliert. Sehr flexibel lässt es sich falten, biegen, prägen, reißen, knüllen oder schneiden, hat Spannung und Volumen, ist zugleich stabil und empfindlich. Vertreter:innen der Paper Art schätzen es als Werkstoff mit hohem ästhetischen Potential, der in den unterschiedlichsten Qualitäten grenzenlose Möglichkeiten für die plastisch-räumliche Gestaltung bietet.
In einer Doppelausstellung präsentieren die Neue Galerie Dachau und das Kallmann-Museum Ismaning skulpturale Papierkunst von höchster Kunstfertigkeit, großer gestalterischer Vielfalt und unterschiedlichsten Inhalten.
Vom 13. April bis zum 2. Juni 2024 sind in der Galerie im Schlosspavillon Ismaning (www.schlosspavillon-ismaning.de) unter dem Titel Aus Papier Arbeiten von Inkyu Park und Martin Spengler zu sehen.

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