Ekensund im Kreis der Künstlerkolonien an der Ostsee

18. November 2016 – 5. März 2017

Seit 1875 entwickelte sich das Fischerdorf Ekensund am Nordufer der Flensburger Förde zu einem beliebten Aufenthaltsort von Malern aus allen Kunstzentren des deutschen Kaiserreichs. Die Dächer der vielen Ziegeleien, der Fährbetrieb und das Treiben der Fischer boten eine Fülle von Motiven und sorgten dafür, dass der Küstenort an der Ostsee und seine Besonderheiten auch unter auswärtigen Künstlern bekannt wurden. Gustav Schönleber und Eugen Dücker, Lehrer für Landschaftsmalerei an den Akademien Karlsruhe und Düsseldorf, empfahlen ihren Studenten Ekensund als Studienort für den Sommer. Rasch vergrößerte sich der Kreis derer, die sich alljährlich zu Freilichtstudien einfanden. 1885 zählte auch der spätere Dachauer Maler Arthur Langhammer zu ihnen. Otto Heinrich Engel, der von 1892 bis 1910 jedes Jahr nach Ekensund kam, wurde zum Mittelpunkt der zweiten Künstlergeneration, der auch die Maler Jacob Nöbbe, Erich Kubierschky und Walter Leistikow angehörten. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs leitete das Ende der Künstlerkolonie ein. 1920 wurde Nordschleswig und damit auch Ekensund dänisch, die deutschen Künstler blieben fern oder zogen auf die andere Seite der Grenze. Die ehemalige Künstlerkolonie geriet für viele Jahre in Vergessenheit.