Das Brot – Wert und Symbolkraft eines Lebensmittels

28. April 2023 bis 28. Januar 2024

In allen Agrarkulturen zählt der Bäcker neben dem Müller zu den ältesten Handwerksberufen, auch wenn es Brot, wie wir es kennen, nicht überall auf der Welt gibt. Längst setzt die Konkurrenz der Industrieproduktion dem Bäckerhandwerk zu. Nichtdestotrotz steht es wie kein anderes Nahrungsmittel für Sattwerden und Wohlstand. Noch heute gilt der alte Spruch »Wo Brot, da keine Not«. Die Ausstellung veranschaulicht diese elementare Bedeutung in Legenden, Märchen, Liedern und Redensarten. So genannte Hungersemmeln, Lebensmittelmarken u. a. hingegen erinnern an die Zeiten des Mangels. Bis ins frühe 19. Jahrhundert war Brot das am meisten verspeiste Lebensmittel. Mehltruhen, Molter, Brotschieber und -steigen sind aus der Zeit, in der das Brotbacken noch zum Alltag gehörte. Doch auch beim Backen kamen mit der Zeit immer mehr Geräte und Maschinen zum Einsatz. Eine Aufschleifmaschine aus den 1950er-Jahren steht für den Einzug halbmechanischer Geräte in das Bäckerhandwerk.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der symbolischen Bedeutung des Brots, das im Christentum als heilig gilt. Gebildbrote, Sinn- und Festtagsgebäcke bereicherten den Alltag der Menschen. Diese Innovationskraft ist im Bäckerhandwerk nach wie vor groß. Es pflegt sowohl Traditionen wie Osterfladen und -lämmer, Lebkuchen und Allerseelenwecken und formt neues Brauchtums- und Sinngebäck wie Martinsgänse, Erntedankbrote oder Schlüssel zur Übergabe eines Neubaus.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bäckereien bieten Einblicke in den handwerklichen Herstellungsprozess von Backwaren und wirtschaftlichen Verhältnisse des Bäckerhandwerks in Dachau und im Landkreis.

LebensRaumOrdnung. Vom Land zum Landkreis

29. April 2022 – 2. Juli 2023

Die Ordnung unserer Umwelt reicht weit in die Vergangenheit zurück. Von jeher nehmen geschichtliche Ereignisse, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gegebenheiten Einfluss auf die Art und Weise wie der Mensch seine Umgebung nutzt und ordnet. Der kontinuierliche Wandel von Lebensraum und Landeskultur spiegelt sich auch in der Geschichte Bayerns wider – im Großen wie im Kleinen. Schon im 16. Jahrhundert kam es zu umfassenden Neuordnungen und der Einrichtung verwaltungsrechtlicher Strukturen, die historische Bausteine für den Landkreis Dachau waren. Noch vor rund 150 Jahren lag die Stadt München »im Gefild«. Die Stadt war vom Land abhängig, denn der Bauer ernährte den Bürger. Heute pendelt die Landbevölkerung in die Stadt, die Arbeit gibt und das Umland prägt. Das gilt auch für den Landkreis Dachau, der zur Metropolregion München gehört.
Der Abschluss seiner Neuordnung vor 50 Jahren gab den Anstoß sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und sie einem breiten Publikum näher zu bringen. Die Ausstellung skizziert die wichtigsten Abschnitte der Entwicklung Bayerns und zeichnet die räumliche Entwicklung im Gebiet des heutigen Landkreises Dachau nach. Sie schärft den Blick für die gegenwärtig in Gesellschaft und Wirtschaft geführte Diskussion über die weitreichenden Konsequenzen der Entwicklung unseres Lebensraums.