In der Neuen Galerie Dachau werden ausschließlich Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst präsentiert.
1992 übernahm der Zweckverband Dachauer Galerien und Museen in einem ehemaligen Fabrikgebäude unterhalb des Schlosses Räume für die Neue Galerie. Bis Januar 2011 fanden dort insgesamt 93 Ausstellungen junger Kunst aus allen Bereichen statt. Viele auswärtige und auch einheimische Künstler konnten hier ihre Arbeiten zeigen und nicht wenige von ihnen sind inzwischen auf dem internationalen Kunstmarkt etabliert.
Nach einem mobilen Jahr bezog die Neue Galerie Dachau 2012 neue Räume in der Altstadt unweit des Bezirksmuseums und der Gemäldegalerie. Hier werden jedes Jahr bis zu vier Themenausstellungen zeitgenössischer Kunst aus den Bereichen Foto/Video, Skulptur/Installation, Malerei und experimentelle Kunst gezeigt.
An die Tradition der Künstlerkolonie Dachau um 1900 anknüpfend, greifen Ausstellungen immer wieder das Thema der Landschaft in der Kunst der Gegenwart auf.







Aktuelle Sonderausstellungen

Bezirksmuseum
Das Brot – Wert und Symbolkraft eines Lebensmittels
bis 28. Januar 2024
In allen Agrarkulturen zählt der Bäcker neben dem Müller zu den ältesten Handwerksberufen, auch wenn es Brot, wie wir es kennen, nicht überall auf der Welt gibt. Längst setzt die Konkurrenz der Industrieproduktion dem Bäckerhandwerk zu. Nichtdestotrotz steht es wie kein anderes Nahrungsmittel für Sattwerden und Wohlstand. Die Ausstellung veranschaulicht diese elementare Bedeutung in Legenden, Märchen, Liedern und Redensarten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der symbolischen Bedeutung des Brots, das im Christentum als heilig gilt. Gebildbrote, Sinn- und Festtagsgebäcke bereicherten den Alltag der Menschen. Diese Innovationskraft ist im Bäckerhandwerk nach wie vor groß.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bäckereien bieten Einblicke in den handwerklichen Herstellungsprozess von Backwaren und wirtschaftlichen Verhältnisse des Bäckerhandwerks in Dachau und im Landkreis.

Gemäldegalerie
Ins rechte Licht gerückt.
Stillleben
26. Mai – 24. September 2023
Das »Stillleben« bezeichnet ein Bild, das ein Arrangement lebloser Gegenstände auf einer Fläche wiedergibt. Schon in der Antike findet man sie auf Wandmalereien und Mosaiken, aber erst um 1600 entwickelte sich das Stillleben langsam zur eigenständigen Bildgattung. Einen Aufschwung erlebte es in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Von hier aus breitete es sich über ganz Europa aus. Hatten die Stillleben des 17. Jahrhunderts allegorische Bedeutung, die sich auf die Vergänglichkeit alles Lebens und die Gegenwart des Todes bezog, ging diese moralische Botschaft der Bildgattung in den folgenden Jahrhunderten mehr und mehr verloren.
Im 19. Jahrhundert schließlich blühte das Stillleben erneut auf. Besonders die impressionistischen Maler*innen belebten das Genre aufs Neue.
Auch viele Malerinnen und Maler, die zwischen 1880 und 1914 in Dachau tätig waren, stellten in Stillleben ihr malerisches Können unter Beweis. Die Gemäldegalerie zeigt einen Überblick über die Stilllebenmalerei in der Künstlerkolonie Dachau mit Bildern aus eigenen Beständen und Leihgaben aus Privatbesitz.

Neue Galerie
Inszenierte Momente. Stillleben heute
12. Mai – 23. Juli 2023
Das Stillleben, seit dem 17. Jahrhunderts in Europa eine eigenständige Bildgattung, bot den Maler*innenn nicht nur Gelegenheit, die Schönheit der Dinge wiederzugeben, sondern auch ihr malerisches Können vorzuführen. War mit den nature mortes in der Barockzeit stets auch eine verschlüsselte Botschaft verbunden, verlor diese schon im 18. Jahrhundert an Bedeutung. Auch lange nach dem Ende der Blütezeit dieser Kunstgattung beschäftigen sich Maler*innen und längst auch Foto- und Videokünstler*innen noch mit der Wiedergabe der unbelebten Natur. Die Stillleben der Barockzeit sind für einige immer noch Inspirationsquelle. Auch ihre Bilder von Blumen, Tieren und vielerlei Gegenständen sind bis ins kleinste Detail sorgfältig komponiert. Der Gedanke an Vergänglichkeit und Tod ist nach wie vor präsent, wenn auch nicht mit einer moralischen Botschaft verbunden. Sie reflektieren in verschiedenster Weise die Komplexität von Zeit, Raum und Welt und thematisieren die Mechanismen unserer Wahrnehmung.
Mit Malerei, Fotografie/Video und Installationen von Florian Froese-Peeck, Eva Jünger, Stefanie Pöllot, Barbara Probst, Monika Rutishauser, Margriet Smulders und Brigitte Stenzel.