Schließung der Neuen Galerie ab 1.5.2025

Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Dachauer Galerien und Museen hat in ihrer Sitzung am 30.10.2024 einstimmig beschlossen, die Neue Galerie in der Konrad-AdenauerStraße 20 in Dachau zum 1.5.2025 zu schließen. Dies war angesichts von Haushaltskürzungen nötig geworden. Der seit den 1980er Jahren bestehende Zweckverband stellt sich im Rahmen der 2024 begonnenen Planungsphase für das Museumsforum Dachau neu auf und will seine Einrichtungen fit für die Zukunft machen. Zeitgenössische Kunst wird während der Modernisierungsphase und im geplanten Museumsforum weiterhin eine tragende Rolle einnehmen.

„Die beeindruckende Ära der Neuen Galerie mit über 131 Ausstellungen wird an anderer Stelle weitergeführt,“ so die seit Januar 2024 neue Geschäftsleitung des Zweckverbands und Gründungsdirektorin für das Museumsforum Dr. Nina Möllers, „und auch in Zukunft bleibt zeitgenössische Kunst untrennbar mit dem Kunstort Dachau und dem Zweckverband verbunden. Das Team wird für die Übergangsphase neue Programmideen entwickeln, z.B. in Form von Pop-Up-Ausstellungen, Veranstaltungen oder auch Interventionen in den historischen Ausstellungen der Gemäldegalerie.“

Die Schließung der Neuen Galerie soll genutzt werden, um tragfähige Konzepte für eine zukunftsorientierte Präsentation und Beschäftigung mit zeitgenössischer Kunst, auch in Kooperation mit Partner:innen vor Ort, im geplanten Museumsforum zu entwickeln.

Dem Beschluss der Verbandsversammlung vorausgegangen waren intensive Diskussionen um einen interfraktionellen Eilantrag der Kreistagsfraktionen der CSU, FW, SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom Januar 2024, der die Deckelung der Umlage des Landkreises Dachau für den Verwaltungshaushalt des Zweckverbands auf jährlich 600.000 Euro in den nächsten fünf Jahren sowie die „Konzentration der musealen Standorte“ forderte. Auf der Basis der im Kreistag am 25.10.2024 ergangenen Weisung der Verbandsrät:innen des Landkreises, nur einem gedeckelten Haushalt zuzustimmen, wurde in der Verbandsversammlung ein Haushalt beschlossen, der – wegen der lt. Satzung paritätischen Umlage zwischen Stadt und Landkreis Dachau – für beide Träger jeweils nur noch 600.000 Euro Umlage im Verwaltungshaushalt pro Jahr vorsieht (zum Vergleich 2024: 620.000 Euro) und damit Einsparungen von 40.000 Euro nötig macht.

Diese kann der Zweckverband jedoch nur an seinem Programmbudget vornehmen, was nach Abzug der zu zahlenden Fixkosten nur 10 % seines Haushalts ausmacht. Bereits 2024 war es zu einer Budgetkürzung gekommen, die durch verschiedene Maßnahmen wie Umstellung auf überwiegend digitale Werbung und Einladungen, Anhebung der Eintrittspreise der Gemäldegalerie sowie die Nicht-Besetzung einer vakanten Stelle aufgefangen werden konnte. Die nun erforderliche weitere und deutliche Kürzung des Haushalts ist ohne drastische Einschnitte nicht leistbar. Als eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts muss der Zweckverband seine Zahlungs- und Handlungsfähigkeit sicherstellen.

Seit 2024 läuft die auf zunächst fünf Jahre angelegte Planungsphase für das Zukunftsprojekt Museumsforum Dachau. Ziel ist die Schaffung eines modernen und lebendigen Forums für Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Arbeit, Gesellschaft und Kunst am authentischen Ort der denkmalgeschützten ehemaligen Produktionsgebäuden der MD Papierfabrik im geplanten Stadtquartier „Mühlbachviertel“. Die bestehenden Sparten sollen hier unter einem ganzheitlichen Konzept zusammengefasst und um ein Arbeits- und Industriekulturmuseum Oberbayerns erweitert werden. Vor dem Hintergrund wachsender Kosten in allen Bereichen, insbesondere bei Personal, Dienstleistungen und Mieten, werden die Konzentration der bisherigen Standorte und Synergien im Betriebsablauf zu wichtigen Kostenreduktionen führen. Für die fünfjährige Planungsphase stellt der seit 2024 dritte Träger des Zweckverbands, der Bezirk Oberbayern, Sondermittel von insgesamt 3 Mio. Euro zur Verfügung, mit denen die Planungs- und Konzeptionskosten des Museumsforums bestritten werden.