3. November 2017 – 11. März 2018
Die Künstlerkolonie Önningeby wurde von dem weithin bekannten finnischen Landschaftsmaler Victor Westerholm (1860–1919) begründet, der zuvor in Düsseldorf studiert und die Académie Julian in Paris besucht hatte. Er kam 1886 zum ersten Mal auf die Ålandinseln, wo er ein malerisch gelegenes kleines Haus am Lemströmkanal erwarb. Dorthin, wo seiner Meinung nach „der beste Platz auf der ganzen Welt zum Malen“ war, lud er seine Künstlerfreunde ein. Es kamen schwedische und finnische, später auch estnische Künstler, die sich jedes Jahr während der Sommermonate in den umliegenden Gehöften einmieteten. Über die Hälfte von ihnen waren Frauen, denen man hier in dieser Zeit ungewöhnlich vorurteilsfrei begegnete. In Önningeby waren die Künstler überwältigt von der Reinheit der unberührten Natur, den Felsen, dem Wald und der Flora, den Farben und dem besonderen Licht des Nordens. Auf den abgelegenen Ostsee-Inseln am Eingang des Bottnischen Meerbusens schätzten sie die Ruhe, die ungestörtes Arbeiten ermöglichte. Zentrum der entstehenden Künstlerkolonie, die rasch auch durch Presseberichte bekannt wurde, blieb Westerholms gemütliches Zuhause ›Tomtebo‹, wo er und seine Frau Hilma als liebenswürdige Gastgeber jeden willkommen hießen, der aus Interesse am Malen dort eintraf. Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens war hingegen der schwedische Maler Johan Axel Gustaf Acke (1859–1924), eine redselige und humorvolle Persönlichkeit. Die Jahre von 1886 bis 1892, in denen er nach Önningeby kam, gelten als die lebhaftesten in der Geschichte der Künstlerkolonie, die sich wie viele andere mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs auflöste.
Katalog 19,– Euro