Albert Weisgerber (1878–1915). Bilder aus dem Museum St. Ingbert

17. Juli – 4. Oktober 2009

Der Maler und Graphiker Albert Weisgerber wurde in St. Ingbert in der Saarpfalz geboren. Der Sohn eines Bäckers und Gastwirts begann seine künstlerische Laufbahn mit dem Besuch der Kreisbaugewerbeschule in Kaiserslautern und einer Lehre als Dekorationsmaler in Frankfurt/M. Anschließend besuchte er die Kunstgewerbeschule in München, bevor er sich 1897 an der Kunstakademie für das Studium der Malerei einschrieb. Dort studierte er zunächst bei Gabriel von Hackl und später bei Franz von Stuck.
Seinen Lebensunterhalt verdiente Weisgerber zunächst mit Plakatentwürfen, Illustrationen und Karikaturen u.a. für die Zeitschrift Die Jugend. Die Künstler, Literaten und Gesellschaftskritiker, deren Bekanntschaft er in den Münchner Cafés und Kneipen machte, hielt er zum Teil in Porträts fest. Angeregt durch den Besuch der großen Berliner Impressionisten-Ausstellung 1905 reiste er erstmals für längere Zeit nach Paris. Seine Auseinandersetzung mit den Werken der Impressionisten und anderer bedeutender Künstler wie Henri de Toulouse-Lautrec, Paul Cézanne, Edouard Manet und El Greco hinterließen in seinem Werk deutliche Spuren. Seine Malpalette hellte sich auf. Zum internationalen Durchbruch verhalf ihm 1906 der Ankauf zweier Bilder durch die Münchener Pinakothek und die Städtische Galerie Frankfurt. Auf einer Reise nach Florenz kam er 1909 erstmals mit den italienischen Quattrocentisten in Berührung. Sie waren ihm Anregung zur Beschäftigung mit religiösen Sujets, denen er sich in den Folgejahren, die seine letzte Schaffensperiode sein sollten, verstärkt zuwandte.
1913 gründete Weisgerber u.a. mit Alexej von Jawlensky, Paul Klee und Alexander Kanoldt die expressionistisch ausgerichtete Künstlervereinigung Neue Münchner Secession und wurde deren erster Präsident. 1914, im Jahr deren erster Ausstellung, wurde er einberufen. Er fiel, erst 37-jährig, am 10. Mai 1915 im Ersten Weltkrieg.
Trotz seines frühen Todes hinterließ Albert Weisgerber ein umfangreiches Werk. Er zählt heute zu den bedeutendsten deutschen Malern um 1900. Sein Stil reicht vom Naturalismus über den deutschen Impressionismus bis hin zum beginnenden Expressionismus.
Die Gemäldegalerie Dachau zeigt Ölgemälde, Graphiken und kunstgewerbliche Arbeiten aus allen Themenbereichen seines Schaffens aus dem Besitz der Albert Weisgerber Stiftung im Museum der Heimatstadt des Künstlers St. Ingbert.
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