12. Mai – 23. Juli 2023
Das Stillleben, seit dem 17. Jahrhundert in Europa eine eigenständige Bildgattung, bot den Maler:innen nicht nur Gelegenheit, die Schönheit der Dinge im Bild festzuhalten, sondern auch ihr Können vorzuführen. War mit den nature mortes in der Barockzeit stets auch verschlüsselter Inhalt verbunden, verlor dieser schon im 18. Jahrhundert an Bedeutung.
Auch lange nach dem Ende der Blütezeit dieser Kunstgattung beschäftigen sich Maler:innen und längst auch Foto- und Videokünstler:innen mit der Wiedergabe der unbelebten Natur und vielerlei Gegenständen des Alltags. Die Stillleben der Barockzeit sind für einige immer noch Inspirationsquelle. Auch ihre Bilder sind bis ins kleinste Detail sorgfältig komponiert. Der Gedanke an Vergänglichkeit und Tod ist nach wie vor präsent, wenn auch nicht mehr mit einer moralischen Botschaft verbunden. Die zeitgemäßen Interpretationen dieser ehrwürdigen Bildgattung thematisieren die Mechanismen unserer Wahrnehmung und reflektieren in verschiedenster Weise die Komplexität von Zeit, Raum und Welt.
Brigitte Stenzel, „Atelierstilleben – schwarz“, 2021, Öl auf Leinwand