»Hustensaft habe ich immer am liebsten gemacht«
sagt der Dachauer Apotheker Hans-Peter Lernbecher (geb. 1941) und spiegelt damit wider, was Jahrhunderte lang die Arbeit des Apothekers ausmachte: die handwerkliche Herstellung von Arzneien und Pflegeprodukten nach erprobten Rezepturen.
Mit den Fortschritten in den Naturwissenschaften und medizinischen Wissenschaften entwickelte sich eine Arzneimittelindustrie. Eine Vielzahl von Medikamenten kam auf den Markt. Heute bestehen die verantwortungsvollen Tätigkeiten des Apothekers fast ausschließlich im Verkauf und in der Beratung. Mit seiner Fachkompetenz ist er das unverzichtbare Bindeglied zwischen Pharmaindustrie und Kunde auf dem mittlerweile unübersehbaren Arzneimittelmarkt geworden, und mehr denn je gilt: »Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.«
Dennoch stellen auch heute manche Apotheker Arzneimittel, deren Wirksamkeit durch lange Erfahrung und wissenschaftliche Empirie belegt ist, immer noch selbst her.
Die Wurzeln des Apothekerberufs reichen weit zurück in die Heilkräutergärten und Laboratorien der Klöster.
Als im 13. Jahrhundert der Heilberuf von der Arzneiherstellung getrennt wurde, entstanden in großen Städten erste Apotheken. Im Dachauer Land sorgten weiterhin heilkundige Nonnen und Mönche in den Klosterapotheken von Fürstenfeld, Altomünster und Indersdorf für die Gesundheit ihres Konvents und der benachbarten Bevölkerung. Die erste Apotheke in Dachau wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts eröffnet.
Mein Tipp: Spazieren Sie nach dem Ausstellungsbesuch ein bisschen durch die Altstadt und halten Sie Ausschau. An manchen Plätzen lassen sich noch Spuren alten Handwerks entdecken!