Ahrenshoop – Die Künstlerkolonie an der Ostsee

16. November 2018 – 10. März 2019

»Ahrenshoop – der Name klingt nach Meer und Sehnsucht«. Dies war das Motto zum 125-jährigen Geburtstag der Künstlerkolonie, der im letzten Jahr groß gefeiert wurde.
Bei einer Wanderung über das Fischland entdeckten die Maler Paul Müller-Kaempff und Oskar Frenzel 1889 den kleinen Ort auf dem schmalen Landstreifen zwischen Meer und Bodden, wo bis dahin nur Fischer und Schiffer lebten. Sie waren begeistert von seiner landschaftlichen Schönheit und vor allem der dort herrschenden Ruhe. Wenige Jahre später schon siedelten sich die ersten Künstler dort an und machten Ahrenshoop zum Mittelpunkt ihres Schaffens. Weitere Maler und Kunstfreunde schlossen sich ihnen an, trafen sich zum Erfahrungsaustausch und diskutierten über die verschiedenen Kunstrichtungen. Zu ihnen zählte auch der bekannte Brücke-Maler Erich Heckel. So wurde Ahrenshoop zur Künstlerkolonie und mit der Ruhe war es vorbei.
Heute erfreut sich der Ort, der sein künstlerisches Erbe in zahlreichen Einrichtungen pflegt, vor allem unter Touristen großer Beliebtheit.
Katalog 17,– Euro

Baum-Bilder

18. Mai – 16. September 2018

In Zusammenarbeit mit dem Museum Fürstenfeldbruck widmet sich die Gemäldegalerie im Rahmen des Aus-
stellungsprojekts »Identitäten« der Landpartie Museen 2018 dem Baum als Element des Waldes.
Unser Lebensraum ist u.a. geprägt durch die vertraute heimische Pflanzen- und Tierwelt, die oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind, zu einem Heimatgefühl beiträgt. In Deutschland wurde der Wald seit der Romantik als Ort mythischer und historischer Ereignisse verehrt. Auch viele Märchen und Sagen spielen dort. Ein Wald besteht aus vielen einzelnen Bäumen, den größten Pflanzen der Erde.
Besonders markante Bäume wie der neben der Mitterndorfer Amperbrücke wurden besonders beliebte Motive der Dachauer Maler um 1900 und waren gleichzeitig ein Stück Heimat für die ansässige Bevölkerung.
Heute hat sich unser Bewusstsein verändert. Der Mensch greift in die Natur stärker ein, als es je zuvor überhaupt möglich war. Zum „Waldsterben“ kommt der Klimawandel, der den Bäumen zusetzt. Vielfach wird der Wald inzwischen vor allem unter ökonomischen Gesichtspunkten gesehen.

Önningeby – Eine Künstlerkolonie auf den finnischen Ålandinseln

3. November 2017 – 11. März 2018

Die Künstlerkolonie Önningeby wurde von dem weithin bekannten finnischen Landschaftsmaler Victor Westerholm (1860–1919) begründet, der zuvor in Düsseldorf studiert und die Académie Julian in Paris besucht hatte. Er kam 1886 zum ersten Mal auf die Ålandinseln, wo er ein malerisch gelegenes kleines Haus am Lemströmkanal erwarb. Dorthin, wo seiner Meinung nach „der beste Platz auf der ganzen Welt zum Malen“ war, lud er seine Künstlerfreunde ein. Es kamen schwedische und finnische, später auch estnische Künstler, die sich jedes Jahr während der Sommermonate in den umliegenden Gehöften einmieteten. Über die Hälfte von ihnen waren Frauen, denen man hier in dieser Zeit ungewöhnlich vorurteilsfrei begegnete. In Önningeby waren die Künstler überwältigt von der Reinheit der unberührten Natur, den Felsen, dem Wald und der Flora, den Farben und dem besonderen Licht des Nordens. Auf den abgelegenen Ostsee-Inseln am Eingang des Bottnischen Meerbusens schätzten sie die Ruhe, die ungestörtes Arbeiten ermöglichte. Zentrum der entstehenden Künstlerkolonie, die rasch auch durch Presseberichte bekannt wurde, blieb Westerholms gemütliches Zuhause ›Tomtebo‹, wo er und seine Frau Hilma als liebenswürdige Gastgeber jeden willkommen hießen, der aus Interesse am Malen dort eintraf. Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens war hingegen der schwedische Maler Johan Axel Gustaf Acke (1859–1924), eine redselige und humorvolle Persönlichkeit. Die Jahre von 1886 bis 1892, in denen er nach Önningeby kam, gelten als die lebhaftesten in der Geschichte der Künstlerkolonie, die sich wie viele andere mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs auflöste.
Katalog 19,– Euro

Zu Gast in Dachau. 125 Jahre Münchener Secession

28. April – 3. September 2017

Am 4. April 1892 traten 96 Künstler offiziell aus der Münchner Künstlergenossenschaft aus und gründeten den »Verein Bildender Künstler Münchens. Münchener Secession«. Sie war die erste Vereinigung dieses Namens, der wenige Jahre später die Wiener (1897) und die Berliner Secession (1898) folgten. Ihre meist naturalistisch arbeitenden Künstler gaben der Kunst richtungsweisende Impulse, die, ausgehend von der Landschaftsmalerei Barbizons, vor allem in den zahlreichen Künstlerkolonien entwickelt worden war. So wundert es nicht, dass von den elf Künstlern, die am 29. Februar 1892 den von Ludwig Dill verfassten Aufruf zur Abspaltung von der Künstlergenossenschaft unterzeichneten, mehr als die Hälfte in der Künstlerkolonie Dachau tätig war. Die Secessionisten lehnten stilistische Zuweisungen ab, befürworteten die neue ‚Licht und Luft atmende Kunst‘ und suchten nach eigenen Ausstellungsmöglichkeiten.
Die bis heute bestehende Münchener Secession verfügt über eine Sammlung von Bildern ihrer Mitglieder von den Anfängen bis heute.
Erstmals nach über 40 Jahren zeigt die Gemäldegalerie Dachau ausgewählte Gemälde aus dem umfangreichen Bestand der Secessions-Sammlung. Darunter finden sich neben prominenten Namen wie Albert von Keller, Julius Seyler, Franz von Stuck, Wilhelm Trübner oder Gabriele Münter auch Bilder zahlreicher Dachauer Maler wie Adolf Hölzel, Ludwig Dill, Arthur Langhammer, Hans von Hayek, Leo Putz, Rudolf Schramm-Zittau und Fritz von Uhde.
Zu den Ausstellungen der Secession 2017 ist ein Katalog zum Preis von 20, Euro erschienen.

Ekensund im Kreis der Künstlerkolonien an der Ostsee

18. November 2016 – 5. März 2017

Seit 1875 entwickelte sich das Fischerdorf Ekensund am Nordufer der Flensburger Förde zu einem beliebten Aufenthaltsort von Malern aus allen Kunstzentren des deutschen Kaiserreichs. Die Dächer der vielen Ziegeleien, der Fährbetrieb und das Treiben der Fischer boten eine Fülle von Motiven und sorgten dafür, dass der Küstenort an der Ostsee und seine Besonderheiten auch unter auswärtigen Künstlern bekannt wurden. Gustav Schönleber und Eugen Dücker, Lehrer für Landschaftsmalerei an den Akademien Karlsruhe und Düsseldorf, empfahlen ihren Studenten Ekensund als Studienort für den Sommer. Rasch vergrößerte sich der Kreis derer, die sich alljährlich zu Freilichtstudien einfanden. 1885 zählte auch der spätere Dachauer Maler Arthur Langhammer zu ihnen. Otto Heinrich Engel, der von 1892 bis 1910 jedes Jahr nach Ekensund kam, wurde zum Mittelpunkt der zweiten Künstlergeneration, der auch die Maler Jacob Nöbbe, Erich Kubierschky und Walter Leistikow angehörten. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs leitete das Ende der Künstlerkolonie ein. 1920 wurde Nordschleswig und damit auch Ekensund dänisch, die deutschen Künstler blieben fern oder zogen auf die andere Seite der Grenze. Die ehemalige Künstlerkolonie geriet für viele Jahre in Vergessenheit.

Walther Klemm und Carl Thiemann – Zwei Meister des Farbholzschnitts

22. April – 28. August 2016

Vor 50 Jahren, am 3. Dezember 1966, starb Carl Thiemann in Dachau. Der aus Karlsbad stammende Maler und Graphiker hatte sich 1908 zusammen mit seinem Künstlerkollegen Walther Klemm in dem als Künstlerkolonie bekannten kleinen Marktort niedergelassen. Zuvor hatten sie in Wien durch Emil Orlik den Farbholzschnitt kennengelernt, sich angeeignet und vervollkommnet. Mit ihren Arbeiten wurden sie weit über Dachau hinaus bekannt und machten es zu einem wichtigen Zentrum für den Farbholzschnitt. Während Walther Klemm 1913 einem Ruf nach Weimar folgte, blieb Carl Thiemann in Dachau. Für sein Engagement im kulturellen Leben der Stadt erhielt er zahlreiche Ehrungen, u.a. das Bundesverdienstkreuz und den Goldenen Ehrenring der Stadt Dachau.
Katalog 14, Euro

„Akt und Roß genügten mir…“ – Der Maler Max Feldbauer 1869–1948

16. Oktober 2015 – 28. Februar 2016

Max Feldbauer, geboren am 14. Februar 1869 in Neumarkt Opf., zog 1885 nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter nach München. Hier studierte er Malerei, zunächst bei Simon Hollósy und ab 1890 an der Kunstakademie. Für die Zeitschrift ›Jugend‹ zeichnete er seit 1896 erfolgreich Karikaturen. In seinen Gemälden wandte er sich mit Vorliebe der menschlichen Figur und Pferdedarstellungen zu, wobei ihm die Farbe wichtiger war als die Form. Über seine Arbeit schrieb er: »1904 begann ich eigentlich erst zu malen. Ich finde den Ausdruck ›Impressionismus‹ im Grunde nicht richtig, besser ›Improvisationismus‹. Ich stellte mich hin und fing an und hörte auf. Fertig. Sogenannte Phantasie liebe ich nicht, darum hielt ich mich der Komposition fern: ein Kopf, eine Figur, ein Akt, ein Roß genügten mir vollständig.« Max Feldbauer, von auffälliger Erscheinung, wurde in München schnell bekannt und von der zeitgenössischen Kunstkritik begeistert gefeiert. In Dachau ließ er 1911 ein herrschaftliches Wohnhaus errichten. 1916 wurde er nach Dresden berufen, wo er bis 1933 blieb. 1948 starb er in Straubing.
Katalog 21, Euro

Erfrischendes Nass. Wasserbilder Dachauer Maler

1. Mai – 30. August 2015

Das Wasser war für die Maler, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Scharen in die Künstlerkolonie Dachau kamen, ein wesentliches Element bei der Entstehung ihrer hier gemalten Bilder. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Dachauer Moos wechselten die Farben und Stimmungen oft und schnell. Gerade sie begeisterten die Maler, die ihre Landschaftsausschnitte möglichst naturnah auf ihren Bildern festhalten wollten. Natürlich gehörten auch die Amper, die Moosbäche und der Schleißheimer Kanal zu ihren bevorzugten Motiven. Nach getaner Arbeit trafen sich die Künstler zum gemeinsamen Essen und Trinken –  je nach Jahreszeit, in den Gastwirtschaften oder einem der vielen Biergärten.

Ein Ausstellungsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Landpartie – Museen rund um München.

Mader – Müller – Wendl. Rekonstruktion einer Ausstellung bei Günther Franke 1932

3. Oktober 2014 – 22. Februar 2015

Vom 29. Januar bis zum 24. Februar 1932 fand in der renommierten Münchner Galerie »J. B. Neumann und Günther Franke« eine Ausstellung von drei damals unbekannten jungen Künstlern statt: den Malern Joseph Mader (1905–1982) und Max Wendl (1904–1984) sowie dem Bildhauer Fritz Müller (1901–1955).
Der Jugendstilkünstler und Kunstprofessor Richard Riemerschmid (1868–1957) hatte die drei empfohlen, die an der Münchner Kunstgewerbeschule und dann an den Kölner Werkschulen seine Schüler waren. Von ihrer Begabung überzeugt, hatte er sie nach Köln geholt und ihnen Stipendien verschafft. Nachdem sein Vertrag als Direktor der Kölner Werkschulen 1931 ausgelaufen war, kehrten sie mit ihm nach München zurück. Bei seinem Vorhaben, sie durch eine Ausstellung in München bekannt zu machen, war er auf Günther Franke gestoßen. Dieser führte seit 1923 erfolgreich die Galerie »J. B. Neumann und Günther Franke« in der Brienner Straße 10 (Palais Almeida) und vertrat so bekannte Künstler wie Max Beckmann und Wilhelm Nay. Die Zusicherung Eberhard Hanfstaengels, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Arbeiten der drei jungen Künstler im Wert von 500.– Mark für die Sammlung seines Hauses anzukaufen, machte den Weg für die Ausstellung frei. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation stieß diese auf wohlwollende Resonanz.
Heute sind die Künstler wie viele andere aus der „verschollenen Generation“ zu Unrecht vergessen. Die Gemäldegalerie Dachau stellt die Ausstellung nach und ergänzt sie durch Arbeiten aus dem Frühwerk der Künstler.
Katalog 17, Euro

Hans von Hayek – Ein Maler im Felde 1914 bis 1918. Zeichnungen eines Kriegsberichterstatters

11. April – 13. Juli 2014

Der gebürtige Wiener Maler Hans von Hayek (1869–1940) kam 1900 in die Künstlerkolonie Dachau, wo er eine private Malschule führte. Von 1914 bis 1918 war er im Auftrag der Leipziger Illustrirten Zeitung als Kriegsberichterstatter unterwegs. Als Begleiter der 6. Armee hielt er sich vornehmlich in Nordfrankreich und Flandern auf. 1917 war er für ein knappes Vierteljahr in Rumänien. In zahlreichen Zeichnungen skizzierte er Schauplätze des Ersten Weltkriegs: Schützengräben und Gefangenenlager, Ruinen und zerstörte Landschaften. Seine Darstellungen vermögen nur schwer das Chaos und die Trostlosigkeit des brutalen Stellungskriegs wiederzugeben. Dennoch sind sie heute wertvolle historische Dokumente.
Die Gemäldegalerie zeigt eine Auswahl von etwa 100 Blättern, die größtenteils 2006 als Schenkung in die Sammlung kamen. Sie werden durch private Leihgaben ergänzt.
Katalog 13, Euro